Handschriftencensus

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Philipps-Universität Marburg

Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters

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Handschriftenbeschreibung 7302

Aufbewahrungsort | Inhalt | Kodikologie | Forschungsliteratur

Aufbewahrungsort 

InstitutionArtUmfang
Dinkelsbühl, Stadtarchiv, Cod. B 259 (IV)Codex29 Blätter (aus 2 Teilen zusammengesetzt, I: Bl. 1-10; II: Bl. 11-18)

Inhalt 

'Schopfloher Gültbüchlein': 

Teil I: 
Bl. 1r-8v = Gülteinträge der Jahre 1466-1481
Bl. 9r-10v = leer 

Teil II:
Bl. 11r-15v = Gülteinträge der Jahre 1481-1491
Bl. 12v = Liebeslied Ach got wem sol yß clagen (3 Stophen)
Bl. 15r = Auszug aus 'Sigenot' (S8) (1 Strophe)
Bl. 16v-18v = leer

Kodikologie 

BeschreibstoffPapier
BlattgrößeI: 150 x 110 mm
II: 150 x 105 mm
Schriftraumwechselnd; Bl. 12v, 15r quer zur Schreibrichtung beschriftet
Spaltenzahl1
Zeilenzahlwechselnd (Bl. 12v: 13; Bl. 15r: 9)
StrophengestaltungBl. 12v: Stophe 1 abgesetzt, Stophen 2-3 nicht abgesetzt
VersgestaltungVerse nicht abgesetzt
BesonderheitenSchreibernennungen: Oswalt berwing (Bl. 1r), clas sneider zu schopfloch (Bl. 11r u.a.) 
Laut Rosenfeld handelt es sich bei Bl. 15r um einen Nachtrag durch Clas Schneider selbst, bei Bl. 12v um einen Nachtrag von anderer Hand (vgl. Rosenfeld [1966] S. 18).
EntstehungszeitI: 1466-1481
II: 1481-1491
SchreibspracheBl. 12v: schwäb., "Schopfloher Mundart" (Rosenfeld [1966] S. 22)
Bl. 15r: ostschwäb. nach westschwäb. Vorlage (vgl. Rosenfeld [1966] S. 22)
SchreibortSchopflohe bei Nördlingen

Forschungsliteratur 

Abbildungen
  • Rosenfeld [1966] S. 24 [= Bl. 15r, Ausschnitt] (s/w)
Literatur
(Hinweis)
  • Hellmut Rosenfeld, Ein Volkslied vom Liebesabschied und das Dietrichepos Sigenot im Dinkelsbühler Land um 1480, in: Alt-Dinkelsbühl. Mitteilungen aus der Geschichte Dinkelsbühls und seiner Umgebung 46 (1966), S. 17-24.
  • Hellmut Rosenfeld, Ach Gott, wem soll ich's klagen. Betrachtungen zu einer 1481 aufgezeichneten unbekannten Fassung, in: Jahrbuch für Volksliedforschung 12 (1967), S. 173-176. [online]
  • Joachim Heinzle, Mittelhochdeutsche Dietrichepik. Untersuchungen zur Tradierungsweise, Überlieferungskritik und Gattungsgeschichte später Heldendichtung (MTU 62), München 1978, S. 322.
  • Joachim Heinzle, Einführung in die mittelhochdeutsche Dietrichepik (de Gruyter Studienbuch), Berlin/New York 1999, S. 128.
  • Elisabeth Lienert, Elisa Pontini und Stephanie Baumgarten (Hg.), Sigenot (Texte und Studien zur mittelhochdeutschen Heldenepik 12), Berlin/Boston 2020, S. 17f.
Archivbeschreibung---
Ergänzender HinweisTeil II wurde "als der aktuellere dem ersten Teil voran geheftet" (Rosenfeld [1966] S. 17). Die Handschrift war eingebunden in eine Pergamenturkunde aus dem Jahr 1460, die vor 1966 abgelöst wurde (vgl. ebd.).
Mitteilungen von Maximilian Mattausch
Teresa Reinhild Küppers, März 2020