Handschriftenbeschreibung 3195
Aufbewahrungsort | Inhalt | Kodikologie | Forschungsliteratur
Aufbewahrungsort
Institution | Art | Umfang |
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Wien, Österr. Nationalbibl., Cod. 2846 | Codex | 211 Blätter |
Inhalt
Bl. 1ra-53ra = Österreichischer Bibelübersetzer: Kleine Schriften I (Traktate B.3./4.) a) Bl. 1ra-29va = 'Büchlein vom Antichrist' (W) b) Bl. 29vb-53ra = 'Büchlein vom Jüngsten Gericht' Bl. 53rb-118va = 'Summa bonorum', dt. (Wi) Bl. 118vb = leer Bl. 119ra-169rb = Österreichischer Bibelübersetzer: Kleine Schriften II (Traktate B.5.6.7.8.8a.9.); s. Ergänzender Hinweis 1) a) Bl. 119ra-127va = 'Von der juden jrrsall' (nach dem Passauer Anonymus) b) Bl. 127va-135ra = Von Philosophen, Ketzern, falschen Christen (bis 128va nach dem Passauer Anonymus) c) Bl. 135ra-137rb = Von Träumen und falschen Traumdeutern, von Zauberern und Wahrsagern d) Bl. 137rb-146va = 'Ketzertraktat' (Auszüge aus dem häreseologischen Teil des Passauer Anonymus) e) Bl. 146va-147ra = Zu berechtigter Pfaffenkritik von Laien f) Bl. 147ra-169rb = Thematisch gruppierte und glossierte Verse aus den Salomonischen Weisheitsbüchern (sog. 'Fürstenspiegel All hie ist mit fleiss ze mericken'), mitten im Satz abbrechend, Rest der Spalte leer Bl. 169va-184rb = Österreichischer Bibelübersetzer: '(Klosterneuburger) Evangelienwerk', Erstfassung, Exzerpt (W2) Bl. 184v = leer Bl. 185ra-208vb = 'Donat', lat.-dt. (f) (s. Ergänzender Hinweis 2) Bl. 209-211 = leer |
Kodikologie
Beschreibstoff | Papier |
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Blattgröße | 293 x 216 mm |
Schriftraum | 190-204 x 151-155 mm |
Spaltenzahl | 2 |
Zeilenzahl | 26-33 |
Besonderheiten | Aus dem Besitz Ortolfs von Trenbach d. J. (1430-1502), vgl. Bl. 53ra, 208vb. Nach Steer (S. 246-249) stammt vom Schreiber dieser Hs. wahrscheinlich eine weitere Hs. Ortolfs von Trenbach: Alba Julia / Karlsburg, Bibl. Bátthyáneum, Cod. R I 84 (Kat.-Nr. 84); vgl. jedoch Schnell (S. 218). |
Entstehungszeit | 1478 (Bl. 208vb) (s. Erg. Hinweis 3) |
Schreibsprache | bair.-österr. (Menhardt S. 419) |
Forschungsliteratur
Abbildungen |
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Literatur (in Auswahl) |
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Archivbeschreibung | Hermann Menhardt (1933) |
Ergänzender Hinweis | Grundlage meiner obigen Angaben sind die angeführte Literatur und ein Mikrofilm. 1) Es handelt sich um die zweite Hälfte einer Zusammenstellung von thematisch geordneten, glossierten Auszügen aus den Salomonischen Weisheitsbüchern und Exzerpten aus dem Passauer Anonymus. Als umfangreichere, ältere Parallelüberlieferung ließ sich bestimmen: Princeton (New Jersey), University Libr., Cotsen Children's Libr. (CTSN) 40765, Bl. 71ra-137va, dort ab Bl. 106vb die Entsprechung zu Bl. 119ra-169rb dieser Hs. 2) Die Blattangaben zum Ende des 'Donat' bei Menhardt u.a. sind korrekt. Dem Film nach zu schließen, ist Bl. 207 (dem vermutlich das Gegenblatt fehlt) verbunden, worauf sich jedoch in der Literatur bis 1960/61 kein Hinweis findet. Die falsche Seitenfolge 206v/208r, 208v/209r(leer), 209v(leer)/207r, 207v/210r(leer) auf dem Film (der die neuzeitliche Foliierung nicht erkennen läßt) verleiten zu dem Fehlschluß, der 'Donat'-Text ende bereits auf Bl. 207v, Bl. 208 sei leer und auf Bl. 209rv stünden "noch einmal Donatübungen" (Baumgarte S. 64 mit Anm. 95). 3) Erst Menhardt faßte die sonst nicht erwähnte Zeichenfolge am Ende des Kolophons .1.7.8. (Bl. 208vb) als Jahreszahl 1478 auf (Archivbeschreibung Bl. 2, Bl. 7 und 1960/61, S. 419), was gut zu den von ihm festgestellten Wasserzeichen paßt; die "8" sieht allerdings dem Schluß-s des Schreibers zum Verwechseln ähnlich. Bei Franz Unterkircher, Die datierten Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek von 1451 bis 1500 (Katalog der datierten Handschriften in lateinischer Schrift in Österreich 3), Wien 1974, ist die Hs. nicht aufgeführt. |
Gisela Kornrumpf (München), sw, Februar 2022 |
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