Aufbewahrungsort | Privatbesitz Auktionshaus Christie's, London, Nr. 2018/28 [Verbleib unbekannt] [früher Privatbesitz Antiquariat Ludwig Rosenthal, München, Nr. 1905/111,2031] |
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Fragment | 1 Blatt |
Beschreibstoff | Papier |
Inhalt | 'Spiegelbuch' (s. Erg. Hinweis) |
Blattgröße | 275 x 197 mm |
Spaltenzahl | 1 |
Zeilenzahl | 31 (recto) |
Versgestaltung | Verse abgesetzt |
Besonderheiten | Auf der verso-Seite eine Federzeichnung (Jüngling mit Kurzschwert und Mönch, beide mit Spruchband, darin jeweils ein Reimpaar), leicht koloriert |
Entstehungszeit | ca. 1470 (Christie's S. 29), 1. Hälfte 15. Jh. (Rosenthal S. 255) |
Schreibsprache | alem. (nordostschweizerisch?) |
Abbildung |
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Literatur |
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Archivbeschreibung | --- |
Ergänzender Hinweis | 1) Das Blatt stammt, wie sich nach der Textidentifizierung mit Unterstützung von Ulrike Bodemann feststellen ließ, aus keiner bereits bekannten Hs. des 'Spiegelbuchs'. 2) Die 7 Verse auf der abgebildeten Seite oberhalb der Illustration (nicht vollständig lesbar; Schluss der dritten Rede des Mönchs) entsprechen weitgehend Darmstadt, Universitäts- und Landesbibl., Hs. 4073 (H), Bl. 3r-v (Rieger S. 201, v. 437-443), Trier, Stadtbibl., Hs. 852/1311 4° (T2), Bl. 343r; Gotha, Forschungsbibl., Cod. Chart. B 237 (G), Bl. 155r. Die Fassung in St. Gallen, Stiftsbibl., Cod. 985 (F), S. 386 (Bolte S. 155, v. 120-126) und Basel, Universitätsbibl., Cod. E VI 2 (B), Bl. 152r weicht ab. Die andere Seite des Blattes dürfte den Anfang der Rede des Mönchs (Rieger v. 414-436) enthalten haben, also die recto-Seite gewesen sein, da die 'Spiegelbuch'-Illustrationen in aller Regel auf den verso-Seiten platziert sind. Auch in der Darmstädter Hs. (Bilder vorgesehen, aber nicht ausgeführt) laufen die längeren Abschnitte wie hier – und anders als in T2 und F – öfter von der recto- auf die verso-Seite über. 3) Das illustrierte Einzelblatt, das 1905 von Ludwig Rosenthal (München) verkauft wurde und seit dieser Zeit verschollen war, wurde im Januar 2015 für den Handschriftencensus von Gisela Kornrumpf (München) anhand der Angaben im Rosenthal-Katalog als ein bisher unbekannter Textzeuge des 'Spiegelbuchs' identifiziert, bevor es dann im Juli 2018 bei Christie's (London) mit der korrekten Textbestimmung wieder zum Kauf angeboten wurde. |
Gisela Kornrumpf (München), August 2018 |