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Verschollene Handschrift mit 'Feuerwerkbuch von 1420' und 'Bellifortis' wiedergefunden
Regina Cermann (Wien) ist es gelungen, den heutigen Aufbewahrungsort einer lange Zeit verschollenen Handschrift aus dem Besitz des Freiherrn von der Horst auf Schloß Hollwinkel bei Lübbecke ausfindig zu machen: Der reichhaltig illustrierte Codex aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, der u.a. das 'Feuerwerkbuch von 1420' und eine Bearbeitung von Konrad Kyesers 'Bellifortis' überliefert, ist identisch mit einer Handschrift in der Public Library in New York, deren Herkunft in der jüngst erschienenen Lieferung des 'Katalogs der deutschsprachigen illustrierten Handschriften' (Bd. 4/2, Lfg. 3/4, S. 229-231 noch als "unbekannt" bezeichnet werden mußte. Weiterführende Hinweise finden sich im 'Handschriftencensus' unter New York, Public Libr., Spencer Collection, Ms. 104.
Salzburg-Berliner 'Studentenabenteuer' aus Nikolsburg
Der "Abklatsch einer deutschsprachigen Dichtung um 1300 im Vorderdeckel" einer 1999 aus dem Antiquariatshandel für die Berliner Staatsbibliothek erworbenen und von Renate Schipke (Berlin) beschriebenen lateinischen Sammelhandschrift (Ms. lat. fol. 973) konnte von Christine Glaßner (Wien) und Kurt Gärtner (Marburg) identifiziert werden; gleichzeitig konnte damit auch die Herkunft der Berliner Handschrift geklärt werden. Der Leimabklatsch bietet (spiegelverkehrt) die Rückseite des Nikolsburger 'Studentenabenteuer'-Fragments, das am Institut für Germanistik der Universität Salzburg aufbewahrt wird. Abbildungen des Salzburger Fragments, für die wir Gerold Hayer (Salzburg) zu danken haben, und des Berliner Leimabklatsches sowie weiterführende Hinweise sind über den entsprechenden Eintrag im 'Handschriftencensus' zugänglich.
Verschollene Buxheim-Handschrift geortet
Der im Versteigerungskatalog der Carl Förster'schen Kunstauction / Bibliotheca Buxiana aus dem Jahr 1883 unter der Nr. 2528 verzeichnete theologische Sammelband, der bisher als verschollen galt, ist von Gisela Kornrumpf (München) geortet worden: Die Handschrift ist bereits 1968 von der Bayerischen Staatsbibliothek München erworben worden und trägt dort die Signatur Clm 28885. Durch Autopsie ließ sich jetzt feststellen, daß es sich bei dem im Versteigerungskatalog als "Vocabular (lat.-oberdeutsch)" bezeichneten Text um einen bisher unbekannten Textzeugen von Johannes Kotmanns 'Vocabularius optimus' handelt, und das "lat. u. oberd. Ged. z. Ehr. Mariae" ist ein bisher unbekannter Textzeuge des 'Defensorium inviolatae virginitatis Mariae', lat./dt. des Franz von Retz. Eine ausführliche Beschreibung findet sich im 'Handschriftencensus'.
Neue Textzeugen der 'Secretum secretorum'-Bearbeitung des Michel (?) Gernpaß
Zu den vier im Verfasserlexikon (Bd. 2 [1980], Sp. 1261) und bei Regula Forster (2006, S. 189) genannten Textzeugen der poetischen 'Secretum secretorum'-Bearbeitung des Michel (?) Gernpaß (Berlin, Berlin/Krakau, München, Wien) konnten im 'Handschriftencensus' inzwischen drei weitere Handschriften hinzugefügt werden: eine in der Stiftsbibliothek Altenburg (NÖ) und zwei im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. Die derzeit bekannte Gesamtüberlieferung (incl. Hinweis auf Toischers 1884 erschienene Ausgabe) ist im Gesamtverzeichnis Autoren/Werke über das Stichwort Gernpaß, Michel (?): Poetische 'Secretum secretorum'-Bearbeitung erreichbar.
Deutschsprachige Texte in Brünn / Brno identifiziert
Dank der Mithilfe von Stanislav Petr (Prag) und der Unterstützung durch das Stadtarchiv Brünn / Brno ist es gelungen, zwei in einer lat. Sammelhandschrift des 15. Jahrhunderts überlieferte deutschsprachige Texte zu identifizieren. Es handelt sich bei den beiden Stücken um die 1995 von Britta Juliane Kruse (nach anderen Handschriften) herausgegebene 'Predigt auf die Hochzeit zu Kana' und die 'Predigt vom ehelichen Leben'. Weiterführende Hinweise sowie drei Farb-Abbildungen sind im 'Handschriftencensus' über Brünn / Brno, Stadtarchiv, Fond V 2 (Svatojakubská knihovna), Cod. 31/98a zugänglich.
Rudolfs von Ems 'Weltchronik' in Bad Wildungen wiedergefunden
Die seit längerer Zeit verschollene Bad Wildunger Handschrift der 'Weltchronik' des Rudolf von Ems ist nach Auskunft von Stadtarchivar Manfred Hülsebruch (Bad Wildungen) wiedergefunden worden. Der voluminöse Codex, der erst 1933 in der Bibliothek des Gymnasiums entdeckt wurde, ist jetzt wieder im Bad Wildunger Stadtarchiv zugänglich. Mit Hilfe einiger freundlicherweise von Manfred Hülsebruch zur Verfügung gestellten Abbildungen konnte die bisherige Datierung ("um 1400") korrigiert werden: die Handschrift ist aufgrund des paläographischen Befundes eindeutig erst im 15. Jahrhundert entstanden. Weiterführende Informationen und ausgewählte Farb-Abbildungen sind über den Eintrag im 'Marburger Repertorium' zugänglich.
'Der Tugenden Buch' in Philadelphia (Pennsylvania), University Library
Aufgrund eines Hinweises von Klaus Graf (Aachen) konnte jetzt Gisela Kornrumpf (München) die im Verfasserlexikon (Bd. 9 [1995], Sp. 1135) geäußerte Vermutung, es handle sich bei einem in Philadelphia (Pennsylvania) aufbewahrten Codex um einen in der Edition nicht berücksichtigten Textzeugen von 'Der Tugenden Buch', bestätigen und darüber hinaus eine Zuschreibung an die Redaktion *Z wahrscheinlich machen. Die auf das Jahr 1433 datierte Handschrift überliefert außerdem eine anonyme alem. Übersetzung oder Bearbeitung der 'Epistula Rabbi Samuelis ad Rabbi Isaac'. Weiterführende Hinweise (incl. Link zum vollständigen Farb-Digitalisat) unter Philadelphia (Pennsylvania), University Libr., Ms. Cod. 1079 (früher Ms. Ger. 3).
Illustrierte Gebetbuchhandschrift im rumänischen Klausenburg / Cluj-Napoca
Adinel-Ciprian Dinca (Klausenburg / Cluj-Napoca) hat Balázs J. Nemes (Freiburg i.Br.) auf eine in der Forschung bisher unbekannte deutschsprachige illustrierte Gebetbuchhandschrift in der Universitätsbibliothek Klausenburg / Cluj-Napoca (Rumänien) hingewiesen; der Codex, der um 1500 im schwäbischen Sprachraum entstanden sein muß, enthält u.a. 30 ganzseitige Bilder. Weitere Informationen finden sich im 'Handschriftencensus'.
Neue 'Iwein'-Fragmente in der Bibliothek des Prämonstratenserklosters Schlägl
Im oberösterreichischen Prämonstratenser-Chorherrenstift Schlägl konnte Christine Glaßner (Wien) acht kleine Pergamentstückchen als Überreste einer 'Iwein'-Handschrift des frühen 14. Jahrhunderts identifizieren. Die neuen Bruchstücke stammen aus dem gleichen Codex wie die 1984 veröffentlichten Klagenfurter 'Iwein'-Fragmente. Weitere Informationen (einschließlich Hinweis auf eine in Druck befindliche Publikation) sind im 'Marburger Repertorium' über den Eintrag Schlägl, Stiftsbibl., ohne Sign. zu finden.
Neues Fragment von Strickers 'Karl der Große' in Krakau
Durch einen Hinweis von Gisela Kornrumpf (München) und durch Vermittlung von Ryszard Tatarzyński (Krakau) konnte die Überlieferung von Strickers 'Karl der Große' um einen weiteren, bisher unbekannten Textzeugen vermehrt werden. Das Pergamentfragment aus dem 14. Jahrhundert, das mit keinem der bisher bekannten Bruchstücke zusammengehört, wird in Krakau in der Biblioteka Jagiellońska unter der Signatur Przyb. 43/68 aufbewahrt. Weiterführende Informationen (einschließlich vollständiger Farb-Abbildungen) sind über den 'Handschriftencensus' zugänglich.